Erfahrungsbericht Fishermans Friend Strongman Run Ferropolis: Stadt aus Eisen – Männer aus Stahl

von Lars am 14.09.2016

Erfahrungsbericht Fishermans Friend Strongman Run Ferropolis: Stadt aus Eisen – Männer aus Stahl

Bildquelle: Fishermans Friend Strongman Run

Der Fishermans Friend Strongmanrun ist in Europa einer der größten OCR Veranstalter. Das Flakschiff am Nürburgring zählt regelmäßig Teilnehmer im fünfstelligen Bereich. Unter der Abteilung „besonders“ können wir die Winteredition in der Schweiz verbuchen, denn hier ist Schneegarantie, und der Lauf in Ferropolis, denn dieser Hindernislauf findet im Dunkeln statt. Strongmanrun by Night ist in der Tat etwas Besonderes, wie ihr im nachfolgenden Erfahrungsbericht lesen könnt.

Autor: Volker Pellen
Eigentlich hatte ich für dieses Jahr keinen Fishermans Friend Strongman Run mehr auf dem Plan. Der Zufall wollte es wohl so, dass ich an einem Gewinnspiel vom Runners Point Club Berlin teilgenommen hatte und dadurch an eine Wildcard für den Strongmanrun Ferropolis gelangt bin. Das Glück traf auch meine Trophy Runners-Kollegen, mit denen ich schon im Team beim Mud Masers 24h angetreten war.

An eine Reunion 2016 hatte keiner von uns geglaubt. Trophy Runners im Trikot von Runnerspoint Run Club.

Angenehm ist die Startzeit um 22:00 Uhr, was für mich bedeutet, dass man nicht am Vortag anreisen musste. Allerdings hatte ich am Morgen schon leichte Magenprobleme, was sich aber, wie ich dachte, gelegt hatte.

Die lange Fahrt vom Niederrhein in den Osten verlief ohne weitere Probleme, außer natürlich die Strecke selbst, naja, wie ein Lauf selbst oft auch verläuft.

Wir erreichten den Parkplatz frühzeitig und konnten so den Wagen im vorderen Bereich abstellen. Parkgebühr 3,- € sind human und wurden auch vorher auf der Homepage angekündigt. Nahezu zeitgleich trudelten auch die anderen ein, so dass wir zusammen mit dem Shuttlebus zum Eventgelände gekarrt wurden.

Der Busfahrer war voll motiviert und gab sogar auf seiner 2 Stationenstrecke durch: „Nächster Halt, Ferropolis Eventgelände.“ Sehr gut.

Mein Gutscheincode funktionierte bei der Onlineanmeldung nicht. Das konnte aber problemlos am Troubledesk bereinigt werden, so dass ich schnell meine Startunterlagen bekam. Hier gab es die Startnummer im speziellen Design und Material (sehr gut) mit Sicherheitsnadeln, und ein Garderobeband für die Tasche, welche man abgeben konnte, so dass die Tasche stets unter Aufsicht deponiert war. Ein Buff von Brooks und noch ein Gutschein für einen weiteren Buff von Strongmanrun.

Nach und nach trudelten auch die anderen Teammitglieder vom Runnerspoint Run Club ein, oder besser Clubs, denn hier trafen sich Berlin, Köln und Wien – tolles Zusammentreffen. Ich bekam dann auch mein Teilnehmer T-Shirt von RPC Berlin, welches ich natürlich würdevoll getragen habe.

Wir versammelten uns noch zum Gruppenfoto. Leider konnte eine zusätzlich versprochene Überraschung nicht eingehalten werden, weil ein Sponsor wohl abgesprungen war, oder so ähnlich, aber dafür gab es dann fiftyfirst Armbänder für die, die eins wollten. Sowas nehme ich natürlich gerne. Das nimmt immer eine Menge Stress und Gedränge am Start, denn mit diesem Armband darf man direkt nach vorne.

Die Zeit wurde mit Mika Timing Champion Chip genommen. Da ich einen eigenen habe (noch einen schönen Oldtimer), fielen hier für mich keine weiteren Leihgebühren an.

Noch einmal Sicherheitspinkeln und dann mit Hanne „die Maschine“ zum Start. Dort trudelte dann auch Phil „der Mutige“ ein.

Der Regen hatte kurzfristig ausgesetzt, so dass neben ca. 2.300 Startern auch einige Zuschauer auf der Tribüne waren. Die Stimmung war ganz gut. Und es folgte der Countdown. Zero wurde sogar mit Feuerwerk unterstützt.

Es starteten alle gemeinsam, sowohl die 20 km Läufer als auch die Rookies mit 10 km. Vorne weg die Granaten vom Getting Tough Team.

Trotz der Dunkelheit war eine Stirnlampe nicht notwendig, da die Strecke gut ausgeleuchtet war.

Die Führungsgruppe preschte los und ich merkte früh, dass ich das Tempo nicht halten konnte. Irgendwas stimmte nicht.

Nach Asphalt folgte Sand und wieder Asphalt. Rein ins Wasser, raus aus dem Wasser und wieder rein ins Wasser und wieder raus. Mud Water 1 und 2 waren die ersten Hindernisse. Es folgte der klassische Reifenstapel Ferropo Küsschen.

Ich bekam Magenkrämpfe und musste richtig Geschwindigkeit rausnehmen. Ich ging an die recht frühe Verpflegungsstation, um was zu trinken und setzte meine beschwerliche Reise fort. Von Übelkeit und Brechreiz geplagt, was wirklich nichts mit der Veranstaltung zu tun hatte, sammelte ich jeden Meter. Ich wurde mit jedem Schritt überholt, was einen zusätzlich demotivierte. Mein Team war längst weg. Ich kam mir vor wie ein Angeschossener im Western: „Lasst mich einfach zurück, ich bin nur eine Belastung für euch.“

Ein paar Holzhürden und ein Netz zum Krabbeln mussten als nächstes über- und unterwunden werden. Im Grunde sogar zweimal, denn bei Hürdomania waren es Bretter und bei Mikado Balken, beim großen Krabbeln waren es Netze und bei Heras Netz Gitterzäune.

Mit Hilfe eines Kletternetzes ging es einen Container rauf und wieder runter. Ich erreichte gequält die nächste Fillingstation.

Auf den letzten 2 km bis hierher hatte ich auch Begleitung, d. h. irgendwer hat sich mir angeschlossen und hat mich zugetextet. Von wegen, ich wäre ja super drauf für mein Alter und wie toll ich das durchhalten würde. Ich habe dann mal etwas mehr getrunken an diesem Posten und er lief weiter. Das war gut, denn sonst würde man ihn heute noch suchen. Ich komme vom Land, ich weiß wie man Leute verschwinden lässt. *Hahaha*

Nichts für ungut, er hat es ja gut gemeint.

Nun kann es ja nicht mehr weit sein, dachte ich mir so und die Strecke verlief wieder auf Asphalt.

War es vorher noch ein Netz, half nun eine Holzkonstruktion beim Überqueren des Containers. Weitere kleine und eine große Steighürde aus Holz stellten sich in den Weg.

Man erreichte den Start-/ Zielbereich, aber vorher musste man noch eine bisschen treppauf und treppab klettern. Wer nun dachte, dass die erste Runde geschafft war, hatte sich getäuscht, denn es ging noch ein Stückchen hinten rum.

Meine liebe Frau rief mir zu: Du bist aber gemütlich unterwegs. Ich informierte sie, dass ich nach der ersten Runde rauskomme.

Die letzten Hindernisse waren Kombinationen oder Variationen der bisherigen. Schrägwand, Strohballentreppe, Netz zum Klettern und krabbeln.

Einmal durfte ich mich sogar noch ins Wasser begeben bevor ich durch hängende Reifen in den Zielbereich kam.

Die 20 km Läufer hätten vorher abbiegen sollen, sagte mir die nette Dame, die mir lächelnd die Rookie Medaille um den Hals hängte. Man konnte es an den unterschiedlich farbigen Startnummern erkennen. Ich sagte nur: Heute nicht mehr.

Im Finisherbereich gab es nochmal Verpflegung. 2 x auf der Strecke bei 10 km und einmal im Ziel ist mehr als ausreichend. Super.

Ein Minus waren die Duschen. Hier hingen nur ein paar Schläuche runter. Das kenne ich von Strongmanrun aber anders. Da gab es sogar schon warme Duschen. Viele haben die „Duschen“ auch gar nicht gesehen. Ein Finisherfoto wäre auch möglich gewesen, aber mir war nicht danach.

Ich habe mein Rookie Finishershirt abgholt und dann meine Sachen. Die musste man aber erstmal suchen. Trotz der Einteilung nach Startnummern, war es ein bisschen chaotisch. Umkleidemöglichkeiten waren leider Fehlanzeige. Ein Geheimtipp war, dass man hinter einer Stellwand gehen konnte. Als ich mich trocken rubbelte, kam auch Michael „der Stratege“ um die Ecke. Auch für ihn war heute nach einer Runde schon Ende.

Wir gingen zurück in den Zielbereich und kurze Zeit später kamen auch die anderen zwei Trophy Runners ins Ziel. Die zwei haben ein grandioses Rennen gelaufen. Hanne wurde sogar 14.

Fazit: Fishermans Friend Strongman Run Ferropolis

Die Strecke war flach und schnell auch bei Dunkelheit. Mancher trat in eine Traktorspur, wo kurz zuvor noch keine war. Auch die Hindernisse waren für einen schnellen Lauf nicht sehr anspruchsvoll, aber trotzdem kleine Spaßmacher.

Verpflegung auf der Strecke und im Ziel war super.

Garderobe (Umkleiden) und Duschen bitte überdenken.

Alles in allem ein gelungenes Event mit Strongmanrun Standard.

Wir haben die Nacht dann noch in Berlin verbracht und wurden von Hanne bzw. von seinen Eltern mit einem herausragenden Frühstück verwöhnt. Vielen lieben Dank dafür. Danke auch hier nochmal für die tolle Aufnahme von den Runners Point Run Clubs.

PS: Ihr möchtet euren Erfahrungsbericht zu einem Hindernislauf auch auf Trophy Runners veröffentlichen? Dann meldet euch einfach unter folgender E-Mail bei uns: info@trophyrunners.de.

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