Erfahrungsbericht OCR World Championships Ohio 2015

von Lars am 26.10.2015

Erfahrungsbericht OCR World Championships Ohio 2015

Die OCR World Championships in Ohio (USA) waren das Rennen, auf das ich mich neben dem Toughest in Oslo, schon das ganze Jahr gefreut habe. Nachdem ich im letzten Herbst die ersten Videos davon gesehen hatte, stand für mich fest, dass ich dort starten möchte. Im folgenden Erfahrungsbericht erfahrt ihr mehr über die Championships!

Autor: Simon Weig
Deshalb hier erstmal ein großes Dankeschön an alle, die diese Reise ermöglicht haben und mich auf dem Weg dorthin unterstützt haben. Nach der 12 stündigen Anreise am Dienstag nach Cincinnati/ USA, haben wir als Team Deutschland am Mittwoch zum ersten Mal Teile der Strecke begutachtet. Bei der Streckenbegehung bei eitelem Sonnenschein wurde uns allen schnell klar, dass es definitiv kein einfaches Rennen wird. Am Samstag sollte es dann aber noch härter werden als erwartet. Während die Elite bei 0°C und einer Eisschicht auf den Hindernissen starten durfte, hatte ich etwas mehr Glück und die Eisschicht war bis zu dem Startzeitpunkt meiner Altersklasse immerhin schon geschmolzen.

Um 11 Uhr stand ich also mit den 125 besten OCR Läufern aus 22 Nationen an der Startlinie und durfte mir ganz „american like“ eine Motivationsrede von „Major Pain“ anhören. Gepuscht von dieser Rede, niemals aufgeben zu dürfen, ging es los zu den ersten beiden großen Hindernissen, dem „Wrack-Bag Carry“, einem 50 lb Sandsack den wir ca. 500m bergauf und bergab tragen durften, und dem „Savage Race Dream Pipes“, einem der ersten Hangelhindernisse.

Danach hieß es erstmal in den Laufmodus umschalten und Trails bzw. einem Fluss für ca. 3 Meilen folgen, bis wir wieder zurück zum Festivalgelände kamen. Hier wartete die geballte Ladung an Hindernissen auf uns. Dort wurde nicht weniger von uns verlangt, als 9 Hindernisse in ungefähr 600 m zu überwinden. Die Highlights waren das „Castle“, eine riesige Leiter, die ungefähr 15 m hoch war und mit Mini-Heuballen „vorschriftsmäßig“ abgesichert wurde, der „Destroyer“, eine Mauer mit Überhang, der „Dragon's Back“ und die „V-förmigen Monkeybars“, wo wir zuerst bergab und dann sofort wieder bergauf hangeln mussten. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits Läufer aus der zuvor gestarteten Gruppe eingeholt, so dass ich hier warten musste.

Nach dieser Welle an Hindernissen durften wir richtig schweren Trails und ausgetrockneten Bachläufen durch die Wälder rund um das Festivalgelände folgen. Das Auf und Ab der Streckenführung führte uns oft über Anstiege, die nur noch im schnellen Gehen bezwungen werden konnten. Diese Laufpassagen wurden natürlich von mehreren Hindernissen wie z.B. dem „Waver“, dem „Bucket Carry“ und dem „Rope Climb“ unterbrochen. Aber auch das „Plantinum Rig“, eine Mischung aus Monkeybars, Ringen, Seilen, und beweglichen Stangen, die man überwinden musste ohne den Boden zu berühren, wartete hier auf uns! An diesem Hindernis haben im letzten Jahr mehr als 60% der Starter ihr Armband verloren und sind somit nicht in die Wertung gekommen! Um das Niveau des diesjährigen Rennens noch weiter zu steigern, gab es in diesem Jahr gleich 2 Stück davon auf der Strecke! Zum Glück konnte ich bereits beim Toughest in Oslo ein Rig testen, so dass es nicht komplett neu für mich war. Trotzdem war ich gespannt, wie sich die Strecke und die vorherigen Hindernisse auf das Rig auswirken würden. Glücklicherweise konnte ich meinen Griff ohne Probleme halten und beide Rigs beim ersten Versuch bewältigen.

Nach unzähligen Anstiegen wartete kurz vor dem Festivalgelände nochmals eine richtige Herausforderung auf uns! Bei Kilometer 15, nach vielen Höhemetern und mit einem schmerzenden Körper stand ich vor einer 30m hohen Wand, die senkrecht in den Himmel ragte und nur mit Hilfe eines Seiles bezwungen werden sollte. Das war hart!

Als Belohnung folgte dann der „Slide“, eine riesige Wasserrutsche, bevor es über die letzten Hindernisse, u.a. „Skull Valley“, einem ziemlich coolen Kletterhindernis, bei dem die Griffe die Form eines Totenkopfes hatten, ins Ziel ging!

Völlig erschöpft, vollgepumpt mit Adrenalin und einem richtig breiten Grinsen habe ich nach 2:03:22 h das Ziel als Nummer 4 der Welt und bester Europäer in meiner Altersklasse erreicht! Im Gesamtranking über alle Altersgruppen hat es für einen 19. Platz gereicht, bei der Elite wäre ich mit dieser Zeit unter den Top 25 gelandet!

Ich möchte mich nochmals bei allen deutschen Läufern für die Unterstützung vor und während des Rennens, den guten Teamspirit und für die unvergessliche Zeit in den USA bedanken.

Jetzt heißt es die Eindrücke zu verarbeiten, das Training anzupassen und wieder richtig anzugreifen!

PS: Ihr möchtet euren Erfahrungsbericht zu einem Hindernislauf auf Trophy Runners veröffentlichen? Dann meldet euch einfach unter folgender E-Mail bei uns: info@trophyrunners.de.

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