Ninja Warrior Casting: Ein Blick hinter die Kulissen

Meine Vorbereitung in den letzten Wochen zielte hauptsächlich auf meine Grundkondition im läuferischem und körperlichem Sinne hinaus. Das dies zu wenig fürs Nina Warrior Casting war, stellte sich schnell heraus, dazu später aber mehr.

Voll motiviert ging es nach Hamburg. Um 12:30 sollte es anfangen. Nach kurzem Check-in, noch ein Foto und dann wurde wir kurz eingewiesen. Eine Stunde Zeit sollten wir dann noch haben, damit wir uns ausreichend warm machen konnten. Leider bewahrheitete sich dieses nicht und so ging es deutlich schneller als geplant los. Nachteil, ich war kaum warm und bin dadurch nie so richtig in die Aufgaben gekommen.

Aber wie sollte das Casting jetzt aussehen. Es gab drei unterschiedliche Stationen mit jeweils zwei bis drei unterschiedlichen Aufgaben. Die Aufgaben haben wir jeweils in 5er Teams bestritten. In meiner Gruppe waren zwei sehr fitte Tricking-Sportler (so um die 18 Jahre alt), eine Frau, welche wohl einer der fittesten Damen des Tages war und ein junger durchschnittlicher Sportler um die Mitte 20. So stellte sich im Laufe des Castings heraus, dass es keine guten Voraussetzungen waren um positiv in dieser Gruppe aufzufallen.

Ninja Warrior Casting: Station 1

Bei der 1. Station sah noch alles recht gut aus. Da ging es darum mit Anlauf an eine Wand zu springen, sich dort mit dem Fuß abzustützen um dann zu gucken wie hoch man springt. Mit 2,75 Meter war zwar nicht überragend, aber man konnte damit gut leben.

Bei der 2. Übung an Station 1 musste man mit einem Trampolin an ein Seil springen und sich dort dann 30 Sekunden festhalten. Das klappte ohne Probleme. Man merkte aber schon, dass gerade unsere jungen Tracking-Sportler doch extrem fit waren. Bei dieser Station hatte man jeweils noch 3 Versuche.

Ninja Warrior Casting: Station 2

Hier ging es bei mir quasi bergab und wenn ich nicht angenommen werde, lag es ganz klar an dieser Station.

Es gab jetzt auch nur noch einen Versuch und wenn man nicht konzentriert war oder falsch an die Sache gegangen ist, war es das mit dieser Übung. Und so sah es bei der 1. Übung bei mir aus. Es hingen vier kurze Seile nach unten und dort waren unterschiedliche Griffmöglichkeiten befestigt. An den ersten Beiden waren es längliche Stäbe und an den anderen Beiden runde Kugeln. Man sollte sich an den Griffmöglichkeiten immer hin und her hangeln. Eines nach dem anderen und dann wurde gezählt wie oft man hin und her gekommen ist. Mir fehlte total die Körperspannung und ich habe es nicht mal geschafft an die Kugeln zu kommen. Da machte sich das fehlende warm machen, neben der Konzentrationsschwäche total bemerkbar. Es war gefühlt keine Körperspannung vorhanden.
Als nächstes musste man in einem bestimmten Takt Klimmzüge absolvieren. Klasse mit meinem kaputten Ellenbogen. Hier waren es am Ende 7 Stück, aber viel zu wenig aus meiner Sicht.

Die dritte und letzte Übung an dieser Station war eine Art Weitsprung. Man hing an der Klimmzugstange, musste dort Schwung holen und von da aus so weit wie es geht „springen“. Leider habe ich eine falsche Technik benutzt und bin falsch abgesprungen. Dadurch war ich auch in dieser Disziplin der schlechteste der Gruppe.

Bevor es jetzt zur letzten Station ging, hatten wir ein wenig Zeit. Es wurden ein paar coole Bilder und Videos von uns gemacht, welche hoffentlich auf der Seite von Ninja Warrior gezeigt werden. War schon eine nette Abwechslung zwischendurch.

Ninja Warrior Casting: Station 3

Hier ging es um Schnelligkeit, Kondition und Geschicklichkeit. Als ersten mussten wir von kleinen halbierten Hüpfbällen hin und her springen (Name fällt mir nicht ein). Der Abstand war knapp 1 Meter. Nach dem 4. Hüpfball (welche sehr lasch waren) ging es auf einen kleinen Schwebebalken und von dort aus musste man ins Ziel springen. Ich persönlich habe es nur auf den 2. Hüpfball geschafft. Auf Grund der fehlenden Erfahrung haben wir Männer uns alle schwer getan und sahen hier sehr schlecht aus.

Letzte Übung der Castings war eine kleine Sprintausdauereinheit. Man musste eine Strecke von 10 Metern insgesamt 15 mal absolvieren. Bei jedem zweitem Mal musste man sich komplett auf den Boden legen. Diese Station sagte mir dann wieder zu und hier konnte ich ohne Probleme mithalten.

Schon war es leider zu Ende. Ich fühlte mich jetzt gut und warm und hätte gerne alles noch einmal gemacht.
Wir mussten noch kurz warten, da mit einigen von uns direkt ein Interview gemacht werden sollte. Mir war schnell klar, dass ich da raus sein würde. Es wurde die junge Dame und unsere Tricking Sportler ausgewählt. Es wurde zwar gesagt, dass nicht nur das sportliche zählt, sondern der ganze Charakter wichtig sei. Schließlich sollten bei dieser Show auch ein paar bunte Vögel dabei sein, aber sportlich war es nicht mein Tag und deswegen wusste ich, dass diese 3 gewählt werden.

Ninja Warrior Casting Fazit

Es war auf jeden Fall eine interessante Erfahrung und ich bin ja noch nicht raus. Es kann sein, dass ich als kompletter Typ überzeugt habe und im Mai an der Show teilnehmen darf. Lassen wir uns mal überraschen. Sportlich gesehen war das fehlende warm machen fatal, aber man muss auch ehrlich eingestehen, dass ich fitnesstechnisch bei vielen weit hinterher gehangen habe. Gerade im Bereich Griff- und Oberkörperstärke habe ich deutliche Defizite. Der Ablauf war an sich sehr gut organisiert und hier gibt es 0,0 zu meckern.

Was besonders auffällt und sehr schwierig ist, wenn man es nicht kennt, dass man bei Ninja Warrior auf den Punkt da sein muss. Bei anderen Sportarten kann man sich warm machen und hat Anlaufphasen. Hier hast du eine Chance. Nutze sie oder es das war es.

Auf jeden Fall werde ich nächstes Jahr wieder beim Casting für Ninja Warrior mitmachen und mich jetzt gezielt drauf vorbereiten. Die 4 Wochen haben einfach nicht gelangt.