Erfahrungsbericht Cross de Luxe bei Leipzig

von Lars am 24.10.2014

Erfahrungsbericht Cross de Luxe bei Leipzig

Bildquelle: Cross de Luxe

Der Cross de Luxe bei Leipzig lockt mit dem Motto der LEGENDÄRSTE Hindernislauf des Ostens zu sein. Im vierten Jahr der Veranstaltung ging Team Trophy Runners gemeinsam mit weiblicher Begleitung und 1671 weiteren Teilnehmern an den Start. Zeit also sich selbst ein Bild zu machen. Mehr zu diesem Hindernislauf könnt ihr jetzt in unserem Erfahrungsbericht nachlesen!

Autor: David Wilhelm
So freudig wie ich am Steuer gen Süden fuhr, desto mulmiger wurde es meiner Laufpartnerin, die das erste Mal überhaupt an einem Hindernislauf wie dem Cross de Luxe teilnehmen sollte. Bis dato eher erfahren im Bereich der ebenen Halbmarathondistanz kamen bei ihr Zweifel auf, ob die Kondition für einen Crosslauf dieser Art genügen würde. Und auch die Wahl von 16, statt 8 Kilometern Laufdistanz ließen sich bei ihr die Nackenhaaren aufstellen.

Im Osten geht nicht nur die Sonne auf, sondern auch das Läuferherz

Die Anreise über die Autobahn war ebenso unkompliziert, wie auch das Finden des Territoriums.

Der Weg vom Parkplatz zur Anmeldung dauerte weniger als 2 Minuten und anders als sonst gerieten wir dieses Mal nicht in Zeitverzug. Mit der signierten Startnummer auf dem Unterarm galt es anschließend einen Blick auf die Laufkarte zu werfen. Allerhand, genau genommen 22 Hindernisse, galt es also auf dem 8 Kilometer Rundkurs zu bewältigen. "Markleeberger Horn", "Höllenstiege", "Get over fear" und "MP-Shaker" waren nur einige Highlights des Parcours. Das machte Lust den Startschuss hinter sich zu lassen. Das Terrain um die Start- und Zielzone war so gut einzusehen, dass viele der Läufer schon mal einen näheren Blick auf die ersten Hürden wagten.

Umgezogen und bester Laune reihten wir uns pünktlich in die erste Startwelle ein.

Los geht's! Teilnehmer die dachten sich zuerst warm laufen zu können, wurden gleich nach der ersten Kurve überrascht. Hier ging es in den "Vollwaschgang". Nach der Durchquerung des Sees sehnten sich die ein oder anderen Teilnehmer nach dem kuscheligen Bett daheim, da die Wassertemperaturen mittlerweile recht kühl waren.

Frisch gebadet freuten sich die Waden auf die ersten Meter der Crossstrecke, die durch unebenen Boden bestimmt wurde. Oh ha, das war also das "Markleeberger Horn". Ein Berg mit steilem, glitschigem Anstieg, der so manchen Läufer gleich alles abverlangte. Zum Glück waren Seile und hilfsbereite Mitstreiter am Werk, um dieses Hindernis bezwingen zu können.

Ein kurzes "durch die Tonne Krabbeln" und weiter ging es durch sumpfartiges Gebiet. Wer nun wenig Profil an den Schuhsohlen hatte, der kam an mehreren Stellen ins Rutschen oder tauchte mal hier und da kopfüber ins Wasser ein.

"Wer einen Herzschrittmacher hat, der sollte nun außen herum gehen" wurde einem freudig vor dem "Electric Garden" entgegen gerufen. Zu meinem Erstaunen gab es tatsächlich jemanden vor uns auf der Strecke, der tatsächlich einen Herzschrittmacher besaß. Wow!

"Drunter und drüber" über "Gib Gummi" hin zur "Jakobsleiter". In einem abwechslungsreichen Abstand arbeiteten wir uns durch die Stationen. Mittendrin ein kurzer Stopp an der Versorgungsstation, die Bananen, Isodrinks und reichlich Wasser bereit hielt.

"Jakobsleiter" und "MP-Shaker", wo selbst Jesus gestaunt hätte

Jeder kennt Spiderman und glaubt es sei ein Kinderspiel dem Spinnennetz Herr werden zu können. Allerdings zeigte sich hier schnell, wer als Kind tatsächlich viel Zeit auf Klettergerüsten verbracht hatte. Kurzum: Das Feld der Teilnehmer kam hier zeitweilig ziemlich ins Stocken.

Ein kurzer asphaltierter Abschnitt leitete uns nun zu einem für mich absolut neuem Hindernis. Mit Seilen verbundene Paletten schwammen auf der Furt zur anderen Seite. Was ist wohl die richtige Technik, um hier halbwegs trocken die andere Seite zu erreichen, fragte ich mich beim Anblick von dem Hindernis?! Augenscheinlich die schnelle Variante, da man sonst drohte unterzugehen und die restlichen Meter hätte schwimmen müssen. Wer weiß, wie es sich anfühlt 100 Meter im Sprint durchzuziehen, der weiß auch wie schwer es dann vermutlich sein muss, es über schwimmende Paletten zu absolvieren. Erschwerend fehlten ab und an Holzstreben, was von den Teilnehmern noch mehr Koordination erfordert hat. Mit ordentlich Speed und großen Schritten flitzte ich über das Wasser. Geschafft. Meine Mitstreiterin musste jedoch den Weg durchs kühle Wasser nehmen.

Der Weg zum Highlight

Es folgten auf dem Weg zum "Höllenrausch" große Traktorenreifen, die durchkrochen werden mussten, eine Wanne voller Biomasse, ein Ausblick auf die Startzone und ein Blick auf die Wildwasserraftingbahn an der Strecke. Kurz noch die Treppen überwinden und da war er: Der "Höllenrausch".

Ein Streckenposten begrüßte mich und zeigte mir die Option entweder links , die schnellere Seite der Bahn, oder die rechte etwas langsamere Seite zu nehmen. Ich entschied mich für die rasantere Variante und nahm waghalsig Anlauf. Sprung und rutsch. Anfänglich stagnierte das Tempo und ich schlitterte eher Richtung Gras auf der nassen Gummimatte. Gerade noch das Herausrutschen abgewendet, nahm ich plötzlich ordentlich Fahrt auf. Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet. Schneller, schneller und schneller. Ich sah die Auslaufzone und die Zuschauer rapide auf mich zu kommen. Ob Jens Weißflog oder Sven Hannawald sich auch so fühlten? Ich hob unten angekommen ab und landete Steiß voraus wieder auf dem matschigen Untergrund, der mir Shirt und Hose zur Belustigung der Zuschauer nahezu auszog. Ein kurzes Lachen in Richtung der vielen Augen und dann die Inspektion ob alles am richtigen Platz war. Bis auf meinen stark geprellten Steiß, fühlte sich alles richtig an.

Der Blick in die Tiefe und auf zum Ausgangspunkt

Was man sonst an Straßenrändern und zu rekonstruierenden Fassaden findet, kann selbstverständlich nicht in einem Lauf fehlen. Baugerüst hoch und runter. Durchatmend auf den letzten Teil der Strecke, der uns zum "Get over fear" führte. Beim Tough Guy wählte ich auch die goldene Mitte über die gespannten Netze. Hier wurde das Überqueren durch die großen Maschen wesentlich erschwert, was viele Teilnehmer zu einer ungewollten Pause zwang und eine Art Höhenangst auslöste. Unter viel Zuspruch und Anfeuerungsrufen schaffte auch der kurzzeitig Gestrandete die Hürde.

Voller Tatendrang sah man den letzten Hängeparcour der 8km langen Strecke. Diejenigen, die sich nicht auf die andere Seite hangeln konnten, durften zur Belohnung die "Schlammschlacht" durchtauchen. Die frischaufgetragene Fangopackung durfte im Ziel stolz präsentiert werden... wenn da nicht noch die zweite Runde auf einen wartete.

Da ertönte es aus den Lautsprechern: "Und da kommt David!" Überrascht jubelte ich zu. Tatsächlich wurde zeitnah anhand der Startnummer der jeweilige Name ausfindig gemacht. Personalisierter Zuruf. Na wo gibt es denn sowas?!

Fazit: Cross de Luxe bei Leipzig

Als erfahrenem Hindernisläufer machte es mir unheimlichen Spaß die Strecke des Cross de Luxe nochmals zu bewältigen. Das Wetter ließ die Laune stetig ansteigen. Immer mehr Leute suchten die Strecke auf, die Moderatoren verbreiteten permanent gute Laune und der Ausblick auf eine weitere Medaille setzte Adrenalin frei.

In der zweiten Runde wurde allerdings der Unterschied zwischen einem reinen Strecken- und einem Crossläufer deutlich. Meine Mitläuferin hatte nun mit Krämpfen zu tun und benötigte alsbald einen der Versorgungsstände. Der Wille den Lauf zu beenden ließ aber nicht nach und sie mobilisierte alle Kräfte, die schließlich bis zum Abschluss des LEGENDÄRSTEN Lauf des Ostens genügten. Überglücklich wurden wiederholt unsere Namen anmoderiert und die Finisher-Medaillen wurden uns um den Hals gehangen.

Abschließend kann man die Organisatoren zu dem Cross De Luxe Leipzig nur beglückwünschen. Die Strecke war super abgesteckt, bestens präpariert, toll durchdacht und die großartige Stimmung machte einfach Freude und Lust auf das kommende Jahr.

PS: Ihr möchtet euren Erfahrungsbericht zu einem Hindernislauf auch auf Trophy Runners veröffentlichen? Dann meldet euch einfach unter folgender E-Mail bei uns: info@trophyrunners.de.

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