Erfahrungsbericht Mud Masters 24 Hours - Ein grandioser Sieg für Team Trophy Runners!

von Lars am 12.06.2016

Erfahrungsbericht Mud Masters 24 Hours - Ein grandioser Sieg für Team Trophy Runners!

Mud Masters 24 Hours ist definitiv ein Extremhindernislauf. Wir sind in der Staffel insgesamt 334,2 km gelaufen, haben unsere Hände aufgerissen und Grenzen überwunden! Ein Wahnsinn, der nur schwer in Worte zu fassen ist. In unserem Erfahrungsbericht nehmen wir euch mit auf die Reise zum Mud Masters 24 Hours in Weeze 2016! Dieser Erfahrungsbericht wurde vom OCR Runner Philipp verfasst.

Mud Masters 24 Hours in Weeze - die Ruhe vor dem Sturm

Es ist Freitagmittag, ich stehe mit Michael am Hauptbahnhof in Berlin und wir besteigen den Zug Richtung Mud Masters 24 Hours nach Weeze. Auf der Zugfahrt bereden wir schon fleißig das bevorstehende Event, wie die Vorbereitungsphase lief, was uns wohl erwarten wird und wie sich wohl die anderen Teammitglieder vorbereitet haben. Noch bin ich kaum aufgeregt.

In Duisburg angekommen, nimmt uns Teammitglied Volker freundlich in Empfang. Kurz darauf sind wir schon dabei, die letzten Einkäufe für den Event zu erledigen. Was brauchen wir noch? Toastbrot, Marmelade, Wassermelone, Nüsse, Kekse, Chips und Hafermilch. Eine ziemlich merkwürdige Kombination, wird sich der eine oder andere denken. Aber bei meinen bisherigen langen Läufen habe ich damit die besten Erfahrungen gemacht. Hauptsache schnelle Energie und eine Mischung aus süß und salzig.

Nach dem Einkauf geht es zu Volker nach Hause. Wir veranstalten eine kleine Pastaparty und prüfen unsere Ausrüstung.

Es werden letzte Tipps und Tricks besprochen, Laufschuhe anprobiert und Fragen wie „Hab ich auch wirklich alles dabei?“ gehen mir permanent durch den Kopf. Gegen 22 Uhr heißt es dann Schlafenszeit. Schließlich werden wir die nächsten 40 Stunden von wenig Schlaf geprägt sein.

Mud Masters 24 Hours in Weeze - Auf geht`s...

Samstag, 28.05., 8:30 Uhr: Wir frühstücken bei Volker, um uns für den Tag zu stärken und kurze Zeit später sitzen wir im Auto Richtung Mud Masters 24 Hours. Gegen 10 Uhr erreichen wir das Gelände in Weeze bei Köln. Bei der ersten Kreuzung haben wir uns gleich verfahren, da die Anzeige zum Parkplatz vom Veranstalter eine Kreuzung zu früh aufgestellt wurde. Wir nehmen es mit Humor und freuen uns, endlich bald auf dem Eventgelände anzukommen. Die Parkplatzgebühr mit 5 Euro finde ich sehr akzeptabel, gerade wenn man berücksichtigt, dass wir mindestens die nächsten 30 Stunden hier verbringen werden.

Nach einiger Verwirrung mit dem Parkplatzeinweiser, wo denn nun die 24 Stundenläufer parken dürfen, haben wir unseren Parkplatz gefunden, checken im Campingbereich ein und laden unser Gepäck aus. Fünf Zelte, ein Pavillon, Campingstühle, Futterkisten und und und.

Ich alleine hatte schon einen großen Reisekoffer, eine große Sporttasche und einen Rucksack für ein Wochenende eingepackt. Bei der Abreise fragte mich sogar meine Mitbewohnerin, ob ich nur ein Wochenende weg bin oder gleich ausziehe. Die Anreise war also schon ein gutes Kraft- und Ausdauer-Workout.

13:15 Uhr: Das gesamte Team kleidet sich nun in seine Laufuniformen ein. Die Schuhe werden fest verschnürt und die Timechips angelegt. Noch 45 Minuten bis zum Start. Langsam merke ich meine Nervosität, die ich vor jedem offiziellen Lauf spüre. Schnell nochmal auf die Toilette.

13:50 Uhr: Die 24-Stunden-Läufer werden in den Startblock gelassen. Musik ertönt aus den Boxen, der Moderator startet seine Ansprache, alle hören gespannt zu. Erst gibt es ein paar Sicherheitshinweise, Beileidsbekundungen und auch aufmunternde Wort, sowie Bewunderung für die Leistung, die nun vollbracht werden soll. Die Aufregung steigt immer mehr. Ich kann es kaum erwarten, endlich los zu laufen und bin schon sehr gespannt auf die Hindernisse, die uns auf unserer gemeinsamen 18 Kilometer langen Runde erwarten.

Mud Masters 24 Hours - Das Rennen beginnt

14 Uhr: Wir starten mit einer gemütlichen Pace und nach ein paar Metern warten schon die ersten Heuballen, die überwunden werden wollen. Erste Kurve, zweites Hindernis: Bunker Busters. Wir müssen mehrere Flugzeugbunker rauf- und runterrennen.

Ich hoffe innig, dass das mit den Hindernissen in diesem Tempo nicht weitergeht, da wir sonst nicht vorwärts kommen. Bei der Wärme ist das jetzt schon ganz schön anstrengend.

Es geht tatsächlich in dem Tempo weiter, wieder ein paar Meter gut gemacht, das nächste Hindernis. Dieses Mal müssen wir eine schräge Wand bezwingen. Aber dank Teamwork ist auch dieses Hindernis nur ein kurzer Zwischenstopp. Insgesamt haben wir auf den ersten 18km um die 52 Hindernisse bewältigt. Eine tolle Wasserrutsche, ein Sprung aus fünf Metern ins kühle Nass, riesige Kletterhindernisse, steile Hänge, fiese Kriechhindernisse…

Die Liste ist ewig lang. Ich hoffe nur, dass die sechs Kilometer lange Strecke für die 24-Stunden-Läufer weniger intensive Hindernisse aufwartet. Solch eine Intensität von spaßigen und fordernden Hindernissen habe ich bisher bei noch keinem Hindernislauf erlebt. Dafür bekommt Mud Masters definitiv einige Pluspunkte.

16:30 Uhr: 18 Kilometer Strecke erledigt und nun geht es in den Staffelmodus über. Michael und ich haben uns bereit erklärt, die ersten sieben Kilometer zu laufen und danach an Volker und Hanne zu übergeben. Doch wo ist die Wechselzone? Wo werden die Zeiten getrackt und wie geht es nun weiter? Wir sprechen einige Helfer an, doch die können uns nicht helfen. Um nicht unnötig Zeit zu verlieren, laufen Michael und ich los und übergeben die Aufklärung der Fragen an Volker und Hanne.

Die sieben Kilometer lange Strecke beginnt auch wieder mit den Bunker Bustern, führt direkt zu Mud Crawl, durch einen, mit Stacheldraht gesicherten Käfig, durch den Matsch robben und dann direkt in eine Sandgrube mit einer 2,5 Meter hohen Wand, die erklommen werden muss. Es wäre auch zu schön gewesen, hier weniger Hindernisse vorzufinden. Insgesamt gibt es auf der sechs Kilometer langen Strecke 20 Hindernisse zu bewältigen. Uff. Das wird keine leichte Aufgabe. Ich finde die Wände besonders fies, habe mich häufig gefragt, wie es die ganzen Einzelläufer 24 Stunden lang dort rüber schaffen. Dabei bin ich sehr froh, dass wir immer zu zweit unterwegs sind. So können wir uns optimal bei den Hindernissen unterstützen.

17:30 Uhr: Wir erreichen die Wechselzone und Volker und Hanne stehen schon bereit. Perfektes Timing, so mag ich Teamwork! Michael und ich gehen zum Car Wash. Kurz vom Matsch befreien, etwas ausruhen, raus aus den nassen Sachen, trinken, essen. Und schon klingelt der Wecker.

Hat die Pause gerade nicht erst angefangen? Eine Stunde ist um und unsere Teamläufer müssen gleich wieder hier sein. Schnell die nassen Sachen wieder an. Echt eklig, kalt, nass, kein Spaß. Meckern hilft nicht, also auf zur Wechselzone. Anscheinend läuft unser Timing echt gut. Wir warten maximal fünf Minuten und Volker und Hanne tauchen auf.

18:30 Uhr: Nun sind wir wieder dran. Als erstes Hindernis steht gleich die Monkey Bar an. Das Wasser ist echt kühl. Vor ein paar Jahren war die Monkey Bar immer mein unliebstes Hindernis, weil ich nie ganz rüberkam. Diese Zeiten sind längst vorbei. Es ist immer noch verdammt anstrengend, aber mein Ziel ist es, über die 24 Stunden nicht einmal an der Monkey Bar baden zu gehen.

Kurz vor der Wasserrutsche heißt es durch den Schlamm robben. Spätestens hier habe ich die nassen Klamotten am Körper wieder vergessen und mein Körper ist im Wettkampfmodus. Wir kommen sehr gut voran, bleiben kaum stehen, finden einen guten Rhythmus und eine Routine spielt sich ein. Ab und zu wird noch geredet, ausgetauscht und über Gott und die liebe Welt philosophiert.

Jetzt wird es extrem - die Nacht bricht über Weeze herein

22 Uhr: Wir wechseln unseren Modus. Statt nun einer Runde muss jedes Zweier-Team zwei Runden drehen, damit die anderen etwas länger Pause haben. Michael und ich dürfen in die Dunkelheit hineinlaufen. Dieser Teil ist für mich das Highlight des Rennens. Nur noch 24-Stunden-Läufer auf dem Track, die Sonne verschwindet langsam, der Sonnenuntergang sieht großartig aus. So macht das Laufen richtig Spaß, lässt mein Herz höher schlagen, die Gedanken abschweifen und die absolvierten Kilometer fallen nicht mehr ins Gewicht.

23:50 Uhr: In unserem Camp freue ich mich sehr auf unseren Physio Raanan. Mein Nacken ist etwas verspannt und er versorgt unser Team bei allen Wehwehchen. Erst geht es duschen, Sachen auswaschen, etwas essen, Massage und dann schnell ins Zelt, die Augen schließen und versuchen, etwas Schlaf zu bekommen.

Was natürlich ganz und gar nicht klappt. Mein Körper arbeitet noch an der Belastung, die anderen Camper sind zu laut, der Kopf ist immer noch auf der Strecke. Aber nach einer Weile schaffe ich es, etwas zu dösen.

2:00 Uhr: Der Sonntag beginnt, wie der Samstag aufgehört an.

In die Laufsachen, ich bin mittlerweile dazu übergegangen, immer neue, trockene Sachen anzuziehen und nur noch die nassen Schuhe überzuziehen. Unser Tempo ist wegen der Dunkelheit merklich langsamer geworden, aber wir bewegen uns trotzdem laufend. Durch die Nacht zu laufen, ist nochmal eine ganz andere Erfahrung. Die Strecke ist spärlich beleuchtet. Meistens sieht man nur bei den Hindernissen sehr gut.

Ansonsten nur soweit unsere Stirnlampen leuchten. Bis auf das Quaken der Frösche und unserem Atem ist kaum etwas zu hören. Vor und nach einem Hindernis gehen wir etwas und nehmen dann wieder Fahrt auf.

Eine Übersicht, auf welchem Platz wir stehen oder wie die Lage derzeit ist, haben wir nicht. Wir reden viel über die Platzierungen während des Laufens, gehen aber davon aus, auf den vorderen Plätzen zu laufen, da wir kaum überholt wurden. Ab und zu merke ich ein leichtes Ziehen an meinem rechten Bein auf der Außenseite. Eine erste Ermüdungserscheinung, es behindert mich aber nicht und wir laufen weiterhin in einem sehr guten Tempo. Durch das ständige Klettern habe ich jedoch schon einige Blasen an den Händen, eine ist sogar offen. Wird Zeit, in der nächsten Runde die Blase abzutapen. Ich laufe bei solchen Läufen immer mit Handschuhen, da ich ungern ständig mit der Pflege meiner Hände beschäftigt sein möchte.

Mud Masters 24 Hours - nur noch 6 Stunden

8:45 Uhr: Gefühlt verfliegt die Zeit nur so. Wir haben uns zwischenzeitlich alle kurz im Camp eingefunden, um eine kurze gemeinsame Pause einzulegen, das weitere Vorgehen zu besprechen und uns für die letzten Kilometer zu präparieren.

Wir sind sehr zufrieden mit unseren absolvierten Kilometern. Dennoch fällt das Lachen zu diesem Zeitpunkt schwer.

Jeder hat mittlerweile 60 Kilometer abgespult und der Kameramann von den Mud Masters, der ab und zu auf der Strecke auftauchte, um ein paar Szenen festzuhalten, war immer sehr enttäuscht von unserem frischen Anblick. Wir beschließen, dass jedes Team noch eine Sechserrunde läuft, dann eine Pause gemacht wird und wir dann in die letzte, gemeinsame Runde starten. Damit hätten wir 80km, dass sollte reichen. Gesagt und auf geht es wieder auf die Strecke.

Mittlerweile sind auch wieder die normalen Läufer dabei. An dieser Stelle einen großen Dank an alle Starter, dass ihr uns an den Hindernissen vorgelassen, uns Mut zugesprochen und uns mit Klatschen und Anfeuerrufen immer wieder motiviert habt! Sowas macht diesen Lauf einmalig und echt Laune.

Die Kräfte lassen nun immer mehr nach und jedes Hindernis wird schwieriger. Es ist schon sehr frustrierend, wieder vor einer Wand zu stehen. Jammern gibt es bei uns aber nicht. Schließlich haben wir uns freiwillig für diesen Wahnsinn gemeldet und wollten wissen, wie es ist. Mit Michael habe ich einen sehr guten Laufpartner an meiner Seite. An den Hindernissen verstehen wir uns mittlerweile blind. Jeder Handgriff sitzt und wir ziehen uns gegenseitig wortlos über die Strecke.

12:45 Uhr: Die letzte Runde. Nach einer längeren, gemeinsamen Pause ist es nun endlich soweit. Die letzte, gemeinsame Runde steht an. Unsere erschöpften Gesichter sprechen für sich.

Aber bei dem Gedanken ans Ziel sieht man ein kleines Lächeln bei jedem. Wir gehen es locker an, aber Volker ist schon im Schlussspurt. Nach jedem Hindernis läuft er immer schon ein paar Meter vor. Ich weiß nicht, ob er noch so viel Energie übrig hat oder endlich ins Ziel will. Mittlerweile sehr geübt überwinden wir jedes Hindernis. Die anderen Läufer feuern uns fleißig an und ich bin sehr überrascht, wie viele der Sonntagsstarter wir im langsamen Lauftempo trotz unserer Vorbelastung noch überholen.

Mud Masters 24 Hours - Team Trophy Runners holt den Sieg in der Staffel

14:15 Uhr: Die Ziellinie ist nicht mehr weit weg. Noch wenige Meter. „Los Jungs, fast da“, rufe ich. Auch ich neige oft dazu, wenn ich die Ziellinie sehe, nochmal alles zu mobilisieren und schnell ins Ziel zukommen. Ich bin erschöpft, wollte nur noch aus den nassen Sachen raus, duschen, Siegerehrung und Heim.

Nun ist der Moment endlich da. Statt wie in vergangenen 24 Stunden an der Ziellinie vorbeizulaufen, dürfen wir endlich das Finish überqueren. Wir fassen uns bei den Händen und überqueren unter tosendem Applaus die Ziellinie. Es ist vollbracht. Über 80 Kilometer hat jeder von uns geleistet. Das ist sogar mehr als mancher Einzelläufer. 24 Stunden lang waren wir die Könige des Wahnsinns, vier Könige im Team Trophy Runners und es war ein unbezahlbares Gefühl. Sieg!

Wir sind superzufrieden mit uns, klatschen uns ab und genießen unser alkoholfreies Zielradler. Freude macht sich breit, wir strahlen über das ganze Gesicht.

Feedback zur Organisation des Events: Der Mud Masters 24 war für mich ein großartiges Event und ich hatte sehr viel Spaß. Leider war bei der Organisation für die 24 Stundenläufer nichts so, wie es auf der Internetseite beschrieben war. Weder gab es ein separates Camp für die 24-Stunden-Starter, noch war die Verpflegung wie angepriesen, viele Infos mussten wir uns mühsam erfragen. Entweder hat hier jemand den Aufwand unterschätzt oder uns einfach schlichtweg vergessen. Trotzdem würde ich jederzeit bei diesem Lauf mitmachen und ich hoffe, Mud Masters kann unser Feedback umsetzen. Dann wird das Erlebnis noch einmaliger.

An dieser Stelle ein großer Dank an die Supporter wie Rocktape, X-Bionic, Icebug, Bodycross-Gefrath.de, Under Armour, die Crew um Raanan und meine Mitläufer Michael, Volker und Hanne. Das war ein riesen Spaß. Auch ein Dank an Trophy Runners für den Support und die Aufnahme ins Team Team Trophy Runners.

PS: Ihr möchtet euren Erfahrungsbericht zu einem Hindernislauf auch auf Trophy Runners veröffentlichen? Dann meldet euch einfach unter folgender E-Mail bei uns: info@trophyrunners.de.

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